Bereits Ende des 8. Jahrhunderts wurde im Zusammenhang der Sachsenmission Karls des Großen an dieser Stelle ein Kirchbau errichtet.
Die jetzige Kirche wurde im Jahr 1150 geweiht. In den folgenden Jahrhunderten wurde sie mehrfach erweitert.
Der heute so charakteristische dreistöckige Turmhelm stammt aus dem Jahr 1709, als nach einem Brand der obere Teil des Turmes erneuert werden mußte. 1945 wurden bei einem Bombenangriff Chorraum und Kreuzschiff zerstört. Der äußere Wiedeaufbau dauerte bis 1955.
Am 1. Advent 1955 wird der wiedererrichtete Chorraum feierlich wieder in Dienst genommen. Danach muss im Innern vieles erneuert und neu gestaltet werden.
1958-71 Erneuerung der Fenster. 1958 Chorfenster (Hauptchor Vincenz Pieper/- Seitenchöre Claus Wallner).
1967/71 Fenster im Kreuzschiff (Taize). 1958-68 Erneuerung der Türen.
1958 "Viegenerportal" (Südportal). 1961 Paradiesportal. 1968 "Reformationsportal" (Nordportal).
1960-62 Innenrestaurierung mit Wiederherstellung des romanischen Charakters.
1985-94 Neugestaltung des Altarraumes: Restaurierung des Klepping- Altars, Verlegung des Taufsteins in den nördlichen Seitenchor.
Die Kirche hat zwei prächtige Portale im südlichen und nördlichen Kreuzschiff.
Die 1968 vom Zürcher Bildhauer Thomas Walter Casanova gestaltete Eingangstür zeigt Gestalten und Ereignisse aus der Soester Reformationsgeschichte.
Die Bronzetür im Südportal ist von dem Soester Künstler Fritz Viegener 1958 gestaltet worden. Sie zeigt Szenen aus der Apokalypse des Johannes. Das Tympanon aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts zeigt die Siedung des Apostels Johannes vor Kaiser Domitian.
Der Legende nach soll der Apostel in einen Kessel mit heißem Öl geworfen worden sein, dass sich aber durch ein Wunder in ein erfrischendes Bad verwandelte. Neben ihm ein bärtiger(!) Engel.
Der alte barocke Altar war im Krieg zerstört worden. Vor die bunten Fenster passt kein Altarbild. Daher kam die Idee eines schlichten Altartisches im Chorraum aus den Materialien Glas, Stein und Stahl.
1994 ist der Altar aufgestellt worden, 2001 wurde das dazugehörige Kreuz aufgehängt.
Manche finden es zu modern.
Andere schätzen es gerade deshalb und weisen darauf hin, dass jede Zeit in der Kirche ihre Spuren hinterlassen hat.
Warum nicht auch unsere Zeit?
Seit dem 1. Advent 2006 hat die St.Petrikirche eine neue Orgel - ein dreimanualiges Instrument mit 47 Registern, das die Firma Freiburger Orgelbau Hartwig Späth erbaut hat. Nötig wurde der Neubau, weil die alte, 1977 gebraucht übernommene Steinmeyer-Orgel mit der Zeit immer größere Schäden aufwies.
Anspruchvolles Orgelspiel war auf ihr schon lange nicht mehr möglich.
Die neue Orgel steht wieder auf der Westempore, dem klassischen Standort einer Orgel.
Es handelt sich um eines der größten Orgelneubauprojekte in Westfalen nach dem 2. Weltkrieg.
Finanziert worden ist die Orgel fast auschließlich durch Spenden und Spendenaktionen.
Weit über 600.000 Euro sind dabei zusammengekommen.
Die erste historisch belegte Orgel der St. Petrikirche ist ein Instrument von Johann Busse, das von 1610 bis 1660 in der Petrikirche stand.
Die Brunsteinkapelle in der Schonekindstraße ist eine kleine, ungewöhnlich hohe gotische Patronatskapelle. Sie wurde in zwei Bauperioden 1220 und um 1400 einschiffig, mit fast quadratischem Grundriss und einem Chorraum errichtet. Der Anlass zum Bau der Kapelle war vermutlich eine Stiftung der Patrizierfamilie Brunstein, genannt Schonekind, aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts.
Urkundlich erwähnt wurde die Kapelle erstmals 1225. Sie ist dem heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Kaufleute und Seeleute, geweiht. 1408 übertrug der damalige Besitzer, Bernt von Salzkotten, alle Rechte an der Kapelle an den Rat der Stadt Soest.
Die Brunsteinkapelle ist eine gotische Kapelle, 12 m lang, ca. 9 m breit und 10,7 m hoch. In der Brunsteinkapelle steht die aus dem Jahr 1553 stammende älteste Kanzel Soests.
Auch der barocke Altartisch aus dem Jahr 1620 und die im Jahr 1727 umgegossene Glocke sind erhalten.
Der bauliche Zustand der Kapelle ist schlecht. Außen bedarf das bröckelnde Mauerwerk dringend einer Sicherung. Im Innenraum sind die Holzdecke wie auch das Maßwerk im Chorraum, die beide herunter- zustürzen drohten, notgesichert worden. Auch der Dachstuhl bedarf dringend einer Instandsetzung.
Da die Brunsteinkapelle die letzte der ehemals überaus zahlreichen privaten Kapellen in Soest ist, ist ihre Erhaltung von historischem Interesse.
Seit 1998 nutzt der Amper Künstler Fritz Risken die Brunsteinkapelle als Kunstatelier, Veranstaltungsort und Begegnungsstätte. Die Kosten der anstehenden dringenden Restaurierungsmaßnahmen kann er allein nicht tragen. Für das Jahr 2010 ist ein erheblicher Geldbetrag der Landesregierung NRW für die Restaurierung der Kapelle zugesagt. So kann Fritz Risken hoffen, dass nach über 5-jährigen zähem Ringen die Restaurierung im Frühjahr 2010 beginnt.
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