der galgen kleinAuf dem Grundstück Werler Landstraße 273 (B1) war die Richtstätte der Stadt Soest, genannt „Am Langen Felde." Hier wurde gehängt, gerädert und geköpft.

Bis 1590 bestand die Konstruktion des Galgens aus Holz; er war dreistemplig. Das Hängen, Köpfen und Rädern war stets ein großes Spektakel. Überliefert darüber ist uns u. a. folgende Begebenheit: Wieder einmal sollte ein Dieb gehängt werden.

Aber der Galgen war so altersschwach, dass der Stadtzimmermann einen neuen Galgen zimmern sollte. Beim Aufstellen passierte ein Malheur, der Querbalken rutschte aus der Verankerung und tötete den darunter stehenden Knecht des Zimmermannes.

Der Stadt Soest wurde daraufhin von den verhassten kölnischen Nachbarn allerlei Schimpf und Spott nachgeredet: „Sie wären so einfältig, dass sie nicht einmal einen Galgen bauen könnten“. Dem Soester Rat war diese Angelegenheit sehr peinlich. Nun wollte man beweisen, dass man einen Galgen bauen konnte, wie ihn die Kölnischen noch nicht gesehen hatten.

Deshalb wurden Steine aus den Amper Steinkuhlen herangeschafft, um damit drei massive Säulen zu errichten. Über den hölzernen Querbalken wurde ein Dach gezimmert und mit Schieferplatten belegt. Die Richtstätte war dadurch vor Verwitterung geschützt. Natürlich gehörte auch zur neuen Richtstätte „ein Pfahl worauf ein Rad gesetzt."

galgen kleinDie erste Exekution fand nach 6 Monaten Bauzeit am 10. März 1691 statt. Der arme Sünder war Ludwig Lenze aus Neheim, der im peinlichen Verhör (Folter) eine größere Anzahl von Diebstählen gestanden hatte. Der Bau der Richtstätte war wohl so meisterlich, dass erst 1740 das Dach repariert werden musste.

Die Gehängten blieben zur Abschreckung so lange hängen, bis die Körper von selbst herabfielen. Dann musste der arme Klusener von Ampen die Reste mit der Schubkarre in das Beinhaus der Siedlung Marbke bei Soest bringen. Das war immerhin eine Strecke von 3,5 Kilometern.

Erst im Jahre 2005 wurde auf Grund mehrerer bisher unbekannter historischer Landkarten festgestellt, dass die Richtstätte definitiv an dieser Stelle lag.

wegweiser vorschau klWeitere Informationen in der Amper Chronik "Das Buch zum Jubiläum"
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59494 Soest-Ampen, 1175 Jahre midden in der Welt

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