Am 1. 4. 1936 übernahmen die Eltern Wilhelm und Klara Blumendeller die Gaststätte Trockels in Ampen. Schnell erwarben sich die Eheleute Blumendeller durch ihre Aufgeschlossenheit und gute Küche einen guten Kundenstamm. Schon in diesen Jahren fuhren die ersten Fernfahrer auf ihren Touren regelmäßig Ampen an und standen mit ihren Lastzügen an der B 1. Durch den Saal war auch für das im nahen Soest stationierte Militär immer wieder Gelegenheit gegeben, bei frohen Weinfesten und Tanzveranstaltungen den Weg nach Ampen zu finden.

Dieser frohe Betrieb endete dann durch Kriegsausbruch 1939. Der Saal wurde zur Unterbringung polnischer Soldaten beschlagnahmt, die in der Landwirtschaft eingesetzt wurden und später als Fremdarbeiter auf die einzelnen Betriebe übergingen. Ab 1940 waren es französische Kriegsgefangene, die ihr Quartier hier hatten und auch in dem landwirtschaftlichen Bereiche tagsüber tätig waren. Nach Kriegsende wurde 1946 - 1948 der Saal Blumendeller zum Kindergarten umfunktioniert. Am 15.08.1948 kam Wilhelm Blumendeller jun. nach beendeter landwirtschaftlicher Ausbildung zurück und stieg mit in den Wirtschaftsbetrieb ein. Nach Erhalt der Nachtkonzession lief der Betrieb rund um die Uhr. Das bedingte natürlich eine vollständige Umstellung des Arbeitsablaufes. Es wurde in mehreren Schichten in Küche und Gaststätte gearbeitet. Der Junior übernahm den Nachtdienst, bei dem ihm seine jüngste Schwester bis zum Beginn ihrer Berufsausbildung als Fotografin und als spätere Pressefotografin zur Seite stand. Mit dem allgemeinen Aufschwung tätigten Blumendellers bauliche Verbesserungen und Neuerungen. Zunächst wurde ein großer Parkplatz angelegt, damit die "Kapitäne der Landstraße" mit ihren großen Lastzügen nicht mehr an der B1 parken mussten. So wurde die Gaststätte Blumendeller zur "Raststätte Blumendeller", wo die Fernfahrer zu jeder Tages- und Nachtzeit Ruhe und eine reichhaltige, gute Küche vorfanden. Ab 1951 bekam der Parkplatz Blumendeller auch eine Tankstelle der „Rheinpreussen-Gesellschaft“ (später Texaco), die ebenfalls Tag und Nacht besetzt. war und bis 1973 bestand.. Alle diese Erweiterungen zogen auch einen größeren Aufwand an Verwaltungsarbeiten mit sich, so dass der "Junior" oft mit recht wenig Schlaf auskommen musste. Nach seiner Heirat im Jahre 1955 wurde Wilhelm Blumendeller jun. Teilhaber im Geschäft.

Auch seine Frau Gudrun gliederte sich in den Betrieb mit ein und hat das Renommee der Blumendeller´schen Küche wesentlich gestärkt. So lebten lange Jahre zwei Generationen in der Gaststätte in Gutem miteinander. Als die Senioren sich aus Gesundheits- und Altersgründen aus dem Betrieb zurückzogen, übernahmen Wilhelm jun. und Frau Gudrun die gesamte Leitung.

1971 wurde der Saal einer völligen Neugestaltung unterzogen und bietet jetzt für Familienveranstaltungen und sonstige Feste, verbunden mit der vorzüglichen Küche, einen schönen Rahmen. So hatte der MGV "Eintracht" Ampen seit 1974 sein Vereinslokal bei Blumendeller, die Übungsabende fanden im Saal statt. Nach Schließung der Gaststätte Behrens - Leifert übersiedelte auch die Kameradschaft ehemaliger Soldaten nach Blumendeller als Vereinslokal. Ganz besonders wohl und gut aufgehoben fühlte sich hier auch die Spargemeinschaft Blumendeller, die Sparfeste bewiesen es stets. Nach der Neugestaltung des Saales war aber die Modernisierung nicht am Ende. Ein Verbesserungsvorhaben löste das andere ab. Aus den nicht mehr benutzten Stallungen wurden für die Öltanks vorschriftsmäßige Räume geschaffen, Küche und Nebenarbeitsräume verbessert und technisiert, eine gut eingerichtete Wurstküche, in der die von den Kennern so geschätzten Mett-, Blut- und Leberwürste und sogar "Möpken" gemacht werden, ist jetzt vorhanden. Neben den notwendigen Erneuerungen am und im Haus wurden 1979/80 sechs Gästezimmer erstellt, die gut ausgestattet und mit Etagendusche eine rege Nachfrage haben. All die riesigen Aufgaben, die in diesem Betrieb von besonderer Struktur gemeistert wurden und werden, wären jedoch nicht zu erledigen gewesen, wenn die Familie Blumendeller nicht auf ihre treuen Mitarbeiter hätte zurückgreifen können, die meistens über lange Jahre "ihrer Firma" die Treue hielten und halten. Im Jahre 1996 feierten die Wirtsleute Blumendeller das 60jährige Bestehen der Gaststätte Blumendeller. Den 60. Geburtstag des Traditionsgasthauses hatte man mir vielen Freunden und Nachbarn aus dem Dorf Ampen und der ganzen Umgebung ausgiebig gefeiert. Ein Jahr später setzte sich dann das Ehepaar zur Ruhe.

Wilhelm Blumendeller war 64 Jahre Mitglied im Schützenverein Ampen Jakobifeldmark, davon war er 54 Jahre im Vorstand. Zuletzt war er Ehrenhauptmann. Wir werden Wilhelm Blumendeller ein ehrendes Andenken bewahren.    

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59494 Soest-Ampen, 1175 Jahre midden in der Welt

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